Jeder kennt Sie: die Zeitungsanzeigen mit Inhalten wie „Arbeiten Sie von zu Hause aus„, „Verdienen Sie bis zu 2000 Euro nebenberuflich„, „Machen Sie sich unabhängig! “ Was aber steckt hinter solchen Annoncen, bei denen Verbraucherschützer immer wieder zu besonderer Wachsamkeit mahnen? Keineswegs handelt es sich dabei immer um schwarze Schafe, die über den Reiz des schnellen Geldes Arbeitssuchende in böse Kostenfallen locken wollen. Oft verbergen sich hinter den Werbetexten auch seriöse Vertriebspartner so genannter Network Marketing Unternehmen, die neue Partner suchen, um weitere Kanäle zum Ausbau ihres Netzwerkes schließen.
„Network Marketing“ bzw. „Heimarbeit“ – das Prinzip dieser Geschäftsidee, die immer mehr in Mode kommt, ist denkbar simpel. Merkmal ist, dass nicht das Mutterunternehmen selbst neue Vertriebspartner sucht, um seinen Umsatz zu steigern, sondern die bereits aktiven Partner dies übernehmen. Als Belohnung für diese Rekrutierungsleistung erhalten die Vertriebspartner eine monatliche Provision, die sich an den Umsätzen der neu gewonnenen Partner misst.
Im Network Marketing sind also in erster Linie diejenigen erfolgreich, die sich die Mühe machen, andere professionell auszubilden und sie in ihrem Tun zu unterstützen; denn je erfolgreicher sie den neuen Vertriebspartner machen, desto größer wird auf Dauer auch der eigene Verdienst werden. Die Idee des „Netzwerken“ wurde bereits in den Vierzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA geboren, als erstmals eine Firma ihren eigenen Mitarbeitern erlaubte, selbst neue Kunden anzuwerben und auch an den Provisionen teilzuhaben.
In Deutschland gelang solchen „Strukturvertriebsunternehmungen„, wie das Geschäftsmodell einst genannt wurde, erst um 1980 der Durchbruch. Inzwischen wird Network Marketing sogar in einigen deutschen Hochschulen unterrichtet. Seitdem in den vergangenen Jahren mit dem Internet eine weltweite und überaus schnelle Expansionsmöglichkeit entstanden ist, boomt das Network Marketing wie nie zuvor. Das liegt nicht zuletzt auch an der momentan schwierigen Arbeitsmarkt-Situation, die manchen Menschen für alternative Arbeitskonzepte aufgeschlossener werden lässt.
Mit dem Prinzip des Network Marketing sehen viele ihr Ziel der Selbständigkeit als realisierbar an, da es möglich ist, hohe Einkommen durch Provisionen aus Verbrauchernetzwerken aufzubauen. Wer aber meint, dass das Network Marketing einen ohne Arbeit zum Millionär mache, irrt gewaltig. Nur derjenige, der bereit ist, sich einige Jahre mit Unternehmergeist und Durchhaltevermögen zu engagieren, hat gute Aussichten, gesteckte Ziele zu erreichen. “
Quelle: ZGK – Nr.26 Samstag/Sonntag, 31. Jan/1. Feb. ’04
Tipp: Das Unternehemn für Heimarbeit